Baumbestattung

Mein Freund der Baum – für viele nicht nur ein Motto fürs Leben, sondern sogar für den Tod. Die Baumbestattung – auch Waldbestattung genannt – ist eine oft gewählte Naturbestattung für Menschen, die schon zu Lebzeiten eine hohe Naturverbundenheit hatten und der Natur auch im Tode nah sein wollen. Mittlerweile gibt es durchaus viele Möglichkeiten der Baumbestattung in Deutschland, zum Beispiel auf extra für diese Bestattungsarten eingerichteten Waldfriedhöfen oder auch direkt auf einem Friedhofsgelände. Unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber sagt Ihnen, wo Baumbestattungen möglich sind und welche Möglichkeiten der Bestattungsplanung Sie hier haben.

Ablauf der Baumbestattung

Baum Bestattung
© NormanKrauss - istockphotos.com

Grundsätzlich sollten Sie bedenken, dass eine Baumbestattung nur durch eine vorherige Feuerbestattung möglich ist, da die Asche später an einem Baum beigesetzt werden soll. Für einen Sarg wäre dort keinen Platz und Särge müssen nach deutschem Gesetz auch zwingend ordentlich auf einem Friedhof bestattet werden. Ansonsten hat die Baumbestattung viele Parallelen zur Urnenbestattung:

  • Leichenschau / Trauerfeier
  • Kremierung
  • Überführung zum Bestattungsort

Übrigens: Die Urnen bei einer Baumbestattung müssen ökologisch abbaubar sein. Sie bestehen in der Regel entweder aus Holz oder Maisstärke mit Flüssigholz. Neben dem ökologischen Grundgedanken steht hier auch die Wiedervereinigung mit der Natur im Fokus.

Bestattung in Ruhewäldern

Es gibt mittlerweile spezielle Möglichkeiten zur Baumbestattung in extra für diese Zwecke ausgewählten Waldarealen. Hier werden die Toten in einem natürlichen Umfeld bestattet, zwischen Bäumen, Steinen und Blumen und ganz nach den Bestattungswünschen des Verstorbenen. Für immer mehr Menschen in Deutschland ist die Baumbestattung dieser Art eine echte Alternative zum typischen Friedhofsumfeld.

Welche Wälder eignen sich zur Baumbestattung?

Doch nicht jeder Wald ist automatisch für die Ausrichtung von Baumbestattungen geeignet. Ein solcher Wald muss eine ganze Reihe Voraussetzungen erfüllen, um den Toten auch die gebührende Ruhe zu gewähren. So sind wichtige Voraussetzungen für einen solchen Wald unter anderem die Lage, die Baumstruktur, der Zustand und auch internationale Qualitätsstandards. Wälder, die für Baumbestattungen genutzt werden, müssen staatlich genehmigt werden, sofern sie außerhalb eines Friedhofsgeländes liegen, denn in Deutschland herrscht Friedhofszwang. Das heißt, die Bestattung muss an einem dafür geeigneten Ort erfolgen.

Grabpflege bei der Baumbestattung

Wenn Sie sich für eine derartige letzte Ruhestätte entscheiden, wird auch die Grabpflege für Sie übernommen, was aber auch gleichbedeutend damit ist, dass Sie in den meisten Fällen keinen Einfluss auf die Grabgestaltung haben. Während Sie also bei einer Urnenbestattung oder Erdbestattung Möglichkeiten haben, ein Grab zu schmücken, übernimmt die Grabgestaltung bei den meisten Baumbestattungen die Verwaltung des entsprechenden Areals. Der Hintergrund ist, dass die anmutigen Ruhe-Gelände optisch nicht durch übermäßige Gräberschmückungen beeinflusst werden sollen.

Gräber bei der Baumbestattung

Generell werden die Bäume schlicht mit einer kleinen Plakette oder farbigen Bändern versehen. Das heißt aber nicht, dass es nicht eine bestimmte Freiheit der Grabwahl bei der Baumbestattung gäbe. Es gibt durchaus unterschiedliche Grabtypen, zwischen denen Sie für eine Baumbestattung auswählen können:

Gemeinschaftsbaum

Begräbnisstätte für mehrere Menschen. Hier können Einzelplätze erworben werden neben anderen, auch nicht-verwandten oder –bekannten Menschen.

Einzel- oder Partnerbaum

Entweder für Einzelpersonen oder auch Ehepartner oder Geschwister. Teilweise auch weitere Plätze möglich.

Freundschaftsbaum

Wie Gemeinschaftsbaum, aber eben beschränkt auf Bekannte und Freunde.

Familienbaum

Ebenfalls wie Gemeinschaftsbaum und auch wie Freundschaftsbaum, aber beschränkt auf Verwandte.

Was kann die Baumbestattung kosten?

Je nachdem, welchen Baumtypen man auswählt, können sich die Preise erheblich unterscheiden. So kostet etwa ein Basisplatz an einem der Gemeinschaftsbäume ca. 500 – 700 €, während ein Partnerbaum oder Familienbaum auch über 6.000 € kosten kann. Die Preise für die Bestattungsbäume sind immer abhängig von Lage, Stärke und Art des jeweiligen Baumes. Hierbei handelt es sich jedoch nur um die Grabstelle, das heißt, Sie müssen auch noch ca. 1.000 € für die Leistungen des Bestattungsunternehmens hinzurechnen, unter anderem für die Urnenbestattung, Sterbeurkunde, Traueranzeige und die Überführung der sterblichen Überreste.



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