Erdbestattung

Die klassische Erdbestattung wie wir sie heute kennen resultiert aus uralten Ritualen, mit denen schon in der Antike Menschen bestattet wurden. Die Beerdigung galt seit jeher als nötiges Ende des Lebens auf Erden. Nach wie vor zählt die Erdbestattung in Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt zu den gängigsten Bestattungsarten, es gibt aber auch interessante Alternativen. Unser 11880.com-Bestattung-Ratgeber erklärt, wie eine Erdbestattung abläuft, was eine Erdbestattung kosten kann und welche Möglichkeiten zur Bestattungsplanung Ihnen hier offenstehen.

Regeln der Erdbestattung

Erd Bestattung
© David Reimche - istockphotos.com

Erdbestattung hat nicht nur eine lange Tradition in Deutschland. Es gibt auch eine lange Liste von Regeln rund um diese Art der Beerdigung. Die wichtigste betrifft den Friedhofszwang. Niemand darf einfach so und irgendwo bestattet werden, eine Erdbestattung muss auf einem offiziellen Friedhof und nur in einem Sarg stattfinden. Wie lange die letzte Ruhe dann auf dem Friedhof nicht gestört werden darf, sprich, wie lange ein Leichnam dort beerdigt bleibt, sofern Sie kein Wahlgrab haben, ist lokal unterschiedlich geregelt.

Gesetzliche Fristen der Erdbestattung

Zudem gibt es eine Reihe von Vorgaben, was die Fristen der Erdbestattung angeht. In Zuständigkeit der Bundesländer ist zum Beispiel im Bestattungsgesetz geregelt, binnen welcher Zeit Verstorbene in eine Leichenhalle überführt werden müssen. Diese Bestattungsfrist liegt in den meisten Bundesländern bei 36 Stunden, in manchen aber auch bei 24, bzw. 48 Stunden. Eine weitere Frist betrifft die Bestattung selbst. Diese darf in den meisten Ländern erst frühestens 48 Stunden nach dem Tod durchgeführt werden, in manchen Ländern gibt es auch eine Obergrenze, in der Regel 4 - 8 Tage.

Wie läuft eine Erdbestattung ab?

Übertragen auf den Ablauf einer Erdbestattung heißt das, dass binnen der gesetzlichen Fristen ein Bestattungsunternehmen die Überführung der Leiche übernimmt. Für Ablauf und Ausführung der Bestattung nehmen die Bestatter stets Rücksicht auf die Wünsche des Verstorbenen, bzw. der Hinterbliebenen. Zunächst wird der Leichnam vorbereitet, also gepflegt und gekleidet. Dann kann am Tag der Bestattung zunächst eine Trauerfeier abgehalten werden – dies ist sowohl am Grab, in der Friedhofskapelle oder einer Kirche möglich. Dort wird dem Toten gedacht und es kann eine Rede gehalten oder auch Musik gespielt werden.

Gang zur Grabstätte

Grabstaette
© Ma-Ke - istockphotos.com

Im Anschluss an die Andacht erfolgt der Trauermarsch, bei dem die Sargträger, gefolgt von der Trauergemeinde, den Sarg zum offenen Grab bringen und ihn dort absenken. Falls dies für die Bestattung erwünscht ist, können nun die Trauernden direkt am Sarg Abschied nehmen, zum Beispiel indem Sie etwas Erde in das Grab schippen. Viele Trauergemeinden wünschen dies aber aus Gründen der Pietät nicht. Auch der anschließende Leichenschmaus ist nicht von jeder Trauergemeinde gewünscht. Gleichzeitig schwingt beim Leichenschmaus auch der Gedanke mit, dass man den Verstorbenen noch einmal hochleben lässt und nach dem Abschied nun gemeinsam nach vorn blickt.

Was kann eine Erdbestattung kosten?

Im Hinblick auf die Kosten für eine Erdbestattung entscheiden Sie sich eher für die teure Variante. Das liegt daran, dass die traditionelle Erdbestattung in einem Sarg und gesetzlich verpflichtend auf einem Friedhof stattfinden muss. Sowohl der Sarg (ca. 200 - 1.500 €, je nach Material und Verarbeitung) als auch die Friedhofskosten (Gebühren für Nutzung der Trauerhalle, Beisetzung, Friedhofsnutzung, Grabpflege) sind also unumgänglich bei den Kosten einer Erdbestattung. Weitere Bestattungskosten können aber zum Beispiel durch den Grabstein sowie zahlreiche Drittleistungen rund um die Beisetzung entstehen (Kranz, Trauerredner, Trauerschmaus usw.). 

Welches Grab auswählen?

Sowohl die Kosten als auch die Möglichkeiten der Gestaltung bei der Bestattung betreffen Ihre Grabwahl. Denn bei einer Erdbestattung haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Lagen und Größen auszuwählen. Entscheiden Sie sich für ein Wahlgrab, haben Sie dementsprechend auch die Wahl bezüglich Lage und Größe und können auch ein mehrstelliges Grab – z. B. für Familien – auswählen. Hier können Sie die Ruhezeit auch nachträglich verlängern und haben zudem die Wahl, ob Sie im Wahlgrab Urne und/oder Sarg platzieren wollen.

Das Reihengrab

Im Unterschied dazu gestaltet sich das Reihengrab als wesentlich kleiner. Es ist ein Einzelgrab, dessen Platz von der Friedhofsleistung festgelegt wird. Die Grabgestaltung ist ebenfalls nicht gänzlich frei und die Ruhezeiten sind nicht verlängerbar. Dafür ist ein Reihengrab deutlich günstiger als das teure Wahlgrab. Beachten Sie hierbei aber auch, dass die Friedhofskosten von Kommune zu Kommune stark variieren.


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